Die Enkaustik ist eine künstlerische Maltechnik, bei der in Wachs eingebundene Farbpigmente heiß auf den Maluntergrund aufgetragen werden. Die Technik hat eine deutlich längere Tradition als die der Ölmalerei. Sie erlebte ihre Blütezeit in der Kunst der griechisch-römischen Antike. In der Vorstellung der Künstler wurden die eigenen materialisierten Gedanken mit Feuer unvergänglich auf der Malfläche eigebrannt.
Auch das Wort Enkaustik wird bereits seit mehr als zweieinhalb Jahrtausenden verwendet und leitet sich von dem griechischen Wort enkauston, „eingebrannt“, ab; dieses wiederum von enkaio, „einbrennen“.
Während heute elektrische Malgeräte verwendet werden, wurden in der griechischen Antike entweder kalte Farben mit heißen Spachteln, den über glühenden Kohlenbacken erhitzten „cauteria“, aufgetragen und anschließend durch Hitzeeinstrahlung (durch glühendes Eisen) eingebrannt oder heißflüssig auf Stein, Holz oder Elfenbein aufgebracht. Als Wachs wurde geschmolzenes Bienenwachs mit oder ohne Zusatz mit trocknendem Öl (Nussöl) verwendet, die Farbpigmente wurden zumeist importiert aus Ägypten und dem Sudan.
In der Moderne haben Künstler sich wiederholt dieser alten Maltechnik angenommen. Paula Moderson nahm die Enkaustiktechnik in ihrer Porträtmalerei wieder auf. In den sechziger Jahren erhielt die antike Maltechnik bei den amerikanischen Popkünstlern wieder eine verbreitete Beachtung, allen voran Jasper Jones mit seinen Kreisbildern.
Zahlen und Rechensysteme sind so alt wie die Menschheit. Mit der Entwicklung der Geometrie entstanden die Ziffern und die Rechenmethoden. Seit Beginn der Menschheit wurden die Naturgeheimnisse in Form von Zahlen und geometrischen Figuren aufgezeichnet. Der Philosoph Pythagoras verstand den Kosmos als ein Gebilde von Zahlen und Schwingungen. Auch die Musik arbeitet schon immer mit Zahlen und Schwingungen. Im Altertum empfanden die Menschen Zahlen als geistige Qualität, die eine Ordnung und eine strukturierende Kraft darstellte. Heute erscheinen uns Zahlen eher als etwas Nüchternes und Abstraktes.
Das Begriff Ziffer für die Zahlen Null bis Neun hat seinen Ursprung in dem hebräischen Wort Sephira und bedeutete ursprünglich Licht und Glanz. Die zehn Sephirot stellen das Urprinzip der Kabbala dar und verweisen auf die Gottheit, durch die die Welt entstand.
Im Französischen bezeichnet das Wort Chiffre noch heute eine Art Geheimschrift. Die literarische Technik Gematria in der Antike verband Sätze und Worte mit Zahlenwerten, um Botschaften verschlüsselt zu übermitteln.
Übrigens: die Zahl Null wurde im Abendland erst im 12. Jahrhundert eingeführt.